Peter Pisinger beim ICON Xtreme Triathlon in Livigno
von dem Presseteam
Laufverein-Vorstand Peter Pisinger nahm bei einem der härtesten Triathlons, dem ICON Xtreme Triathlon in Livigno, teil. Bei diesem Triathlon wurden 3,8 km im Stausee von Livigno geschwommen, danach 198 km mit 4700 Höhenmetern geradelt und anschließend ein Marathon mit 1500 Höhenmetern gelaufen. Das Ziel befand sich auf der Carosello-Skistation in 2800 Metern Höhe.
Für diesen Wettkampf war die Begleitung durch einen Betreuer vorgeschrieben, um den Triathleten auf der Radstrecke mit Essen und Trinken zu versorgen, in den Wechselzonen zu unterstützen und den Wettkämpfer auf den letzten 10 km hinauf zum Carosello ins Ziel begleiten. Monika Huber hatte sich spontan bereit erklärt, als Betreuer mitzumachen und war von früh morgens beim Frühstück um 4.00 Uhr bis nachts um 1.30 Uhr bei der Rückkehr ins Hotel mit dabei. Ihre ständige Betreuung während des Wettkampfes war enorm wichtig, um ins Ziel zu kommen.
Am Vortag fand die Wettkampfbesprechung in Italienisch und Englisch statt. Danach wurden alle 100 Teilnehmer aus 12 verschiedenen Nationen mit ihren Betreuern im Zentrum von Livigno begrüßt und namentlich vorgestellt. Jeder konnte sich mit seiner Unterschrift auf einem ICON-Plakat verewigen.
Am Wettkampftag bekam jeder Teilnehmer vor dem Start einen GPS-Sender, der beim Radeln und Laufen mitgeführt werden musste und mit dem man per Internet den Wettkampfverlauf und die jeweilige Position mitverfolgen konnte. Außerdem bekam jeder Schwimmer einen Ballon mit zwei Leuchtstäben im Inneren. Jeder Teilnehmer band sich den Ballon mit einer Schnur um den Bauch und mit Hilfe dieser Ballons konnte sich jeder Teilnehmer in der Dunkelheit einigermaßen orientieren. Für jeden Teilnehmer waren wegen des 16 Grad warmen (oder besser kalten) Wassers Neoprenanzug, Neoprensocken und Neoprenmütze vorgeschrieben. Die Neoprensocken waren bei dem Ein- und Ausstieg auch ein guter Schutz gegen die vielen großen und kantigen Steine.
Um 5.15 Uhr bei völliger Dunkelheit stürzten sich die Teilnehmer in das Wasser des Stausees von Livigno, bei dem ein Rechteckkurs zu schwimmen war. Jeder orientierte sich an den herumschwimmenden Ballonen vor und neben sich in der Hoffnung, irgendwie auf dem richtigen Kurs zu sein.
Nach dem Schwimmen zog sich jeder Teilnehmer in einem dafür bereitgestellten Zelt zum Radfahren um. Zwischenzeitlich hatte heftiger Regen eingesetzt und jeder streifte sich zusätzlich Regenbekleidung über. Nach Forcola- und Berninapass (jeweils über 2.300 Meereshöhe) führte die Radstrecke vorbei an St. Moritz und durch Pontresina hinab nach Zernez. Danach ging es den Ofenpass (2.149 m) hoch und wieder hinunter über das Val Müstär nach Schluderns und Prat am Stilferjoch. Es folgte das Stilfserjoch mit 1.800 Höhenmetern am Stück und 48 Spitzkehren. Oben angekommen gab es eine kurze Verpflegung und dann führte die Strecke hinab Richtung Bormio. Von dort ging es noch mal 1000 Höhenmeter über den Foscagnopass hoch in Richtung zweite Wechselzone zum Laufen. Während des Radfahrens machten sich bei Peter Pisinger immer mehr Rückenschmerzen bemerkbar.
Die ständigen, heftigen Regenfälle und Temperaturen zwischen 2 und 10 Grad und machten das Radfahren vor allem bergab zu einer ganz besonderen Herausforderung. Durch mehrmaligen Wechsel der Bekleidung versuchte jeder sich die widrigen Wetterumstände etwas erträglicher zu machen.
Die Betreuer, darunter auch Monika Huber, fuhren die komplette Radstrecke mit dem Auto mit und warteten immer wieder, um Verpflegung und Wechselkleidung zur Verfügung zu stellen. Und um immer wieder anzufeuern und zu motivieren.
In der zweiten Wechselzone angekommen, wurde Peter Pisinger von einigen Ski & Bike-Mitgliedern, mit denen er angereist war und die sich zu einem Mountainbike-Trainingslager in Livigno aufhielten, lautstark empfangen und angefeuert. Nach dem Umziehen ging es auf die anstehende 42 km Laufstrecke.
Anfangs führte die Laufstrecke über die durch den Regen recht schmierig gewordenen Trails 8 km bergab bis zum See. Von dort zog es sich mal mehr, mal weniger stark ansteigend über 500 Höhenmeter das Livignotal hinauf und auf der anderen Seite wieder zurück nach Livigno in die dritte Wechselzone nach 32 Kilometern. Günter Seitz erklärte sich spontan bereit 24 km mitzulaufen und sorgte für Unterstützung und Abwechslung. Vor dem Hotel bei Kilometer 31 empfingen die Mitgereisten Ski & Biker Peter Pisinger mit Jubel und Beifall. Die Rückenschmerzen wurden indes bei ihm immer stärker und er legte immer wieder Gehpausen ein, um den Rücken zu entlasten.
In der dritten Wechselzone nahm jeder Teilnehmer seinen vorgeschriebenen Bergrucksack mit langer Hose, Regenjacke, Wärmeshirt, Mütze, Handschuhen, Stirnlampe und Verpflegung mit. Außerdem mussten die jeweiligen Betreuer ihre Wettkämpfer die letzten 10 km und 1000 Höhenmeter zum Ziel auf 2.800 Höhe begleiten. Bei Dunkelheit, starkem Regen, Steigungen jenseits der 20% und schlammigen Wegen mühten sich Monika Huber und Peter Pisinger mit Hilfe von Wanderstöcken Schritt für Schritt dem Licht der Bergstation entgegen nach oben. Ca. 2 km vor dem Ziel setzte auch noch heftiger Schneefall ein. Nach 19 Stunden und 13 Minuten erreichten beide erschöpft, aber glücklich, gegen 0:30 Uhr das Ziel. Dort wurden sie von einigen Ski & Bike-Mitgliedern, die mit der Seilbahn zum Ziel hochgefahren waren, mit Beifall und vom Veranstalter mit dem Spruch „You are an ICON“ empfangen. Von 100 Startern erreichten letztendlich 29 das Ziel oben auf der Bergstation.