Frank Reichls zweiter Deutschlandlauf 2019

von dem Presseteam

Frank Reichl auf der Strecke

Der Angehörige des Laufvereins (LV) Deggendorf mit den meisten "Laufkilometern" ist mit Sicherheit Frank Reichl, der den Laufsport auf ganz besondere Weise ausübt: Während für viele Läufer der Marathon bereits einen Mythos darstellt, ist Frank Reichl nach 40 Kilometern erst auf "Betriebstemperatur" und fühlt sich bei sogenannten Ultramarathons erst sportlich wohl. Bereits 2017 lief er bei dem alle zwei Jahre stattfindenden Deutschlandlauf in knapp drei Wochen von Sylt auf die Zugspitze.
Dieses Jahr am 16. August begann die Reise von Frank Reichl mit dem Zug gen Norden, um ein zweites Mal beim Deutschlandlauf an den Start zu gehen. Es standen für die 42 internationalen Starter, darunter 5 Damen, wie beim Deutschlandlauf 2017 wieder 19 Tagesetappen mit diesmal durchschnittlich 74km pro Tag auf dem Plan – Von Sylt bis zur Zugspitze.
Frank Reichl ging es hierbei nicht um die Platzierung, sondern darum, die Strecke und die Landschaft durch Deutschland bewusst wahrzunehmen und zu genießen. Durch die teilweise schmerzhaften Erfahrungen aus 2017 konnte er dieses Mal gestärkt und gelassener an diese für die meisten Menschen unvorstellbare Herausforderung herangehen. Bei der Vorbereitung für dieses Jahr hat er weit weniger Trainingskilometer (ca. 1200 mit Wettkampfkilometer) als 2017 (rund 4000 km) zurückgelegt. So konnte er viel ausgeruhter und gefühlt fitter an den Start gehen. Zusätzlich hat der LV Läufer mehr lange Läufe, wie z.B. von Bayrisch Eisenstein über den Böhmweg zurück nach Deggendorf oder auch die Strecke Mietraching-Niederalteich-Winzer-Osterhofen-Plattling-Mietraching in sein Training eingebaut, um sich nicht nur körperlich, sondern auch mental vorzubereiten.

Auch an der Neckarschleife lief Frank Reichl beim Deutschlandlauf vorbei

Am 18. August um halb neun fiel der Startschuss für den Deutschlandlauf 2019 auf Sylt. Nach 28 gelaufenen Kilometern setzten die 42 Läufer/-innen mit dem Zug auf das Festland über, da der Damm nicht zu Fuß auf dem Wirtschaftsweg überquert werden durfte. Nach 54 Kilometern war diese erste Etappe geschafft.
Am zweiten Tag stand die Königsetappe mit 88 Kilometern (und zwei zusätzlichen Umleitungskilometern) an. Hier verteilte sich das Läuferfeld schnell, da die Laufgeschwindigkeiten recht unterschiedlich waren. Bald stand auch das erste Highlight an: Die Läufer durchquerten bei Jevenstedt den Fußgängertunnel unter dem Nord-Ostseekanal mit der längsten Rolltreppe in Europa. Am nächsten Tag erreichten sie dann Hamburg. Von hier aus ging es über Sullingen weiter bis nach Osnabrück, wo das 6. Etappenziel endete. Hier beendete Frank Reichl erfolgreich seinen 200. Ultramarathon (d.h. Läufe über 42,2 km Länge). Auf den darauffolgenden Tagen führte die Strecke entlang am Rhein durch Köln, weiter bis zum Deutschen Eck in Koblenz und schließlich bis nach Worms, seiner Heimatstadt und zugleich dem 12. Etappenziel. Dort waren die Läufer bei dem alten Jugendverein von Reichl, dem SV Horchheim, untergebracht. Danach ging es weiter über Heidelberg, vorbei an der Neckarschleife nach Dornstadt. In der letzten Woche kamen die Athleten in Bayern an. Die Strecke führte hier von Memmingen über Füssen bis nach Garmisch-Partenkirchen.
Auf den ersten 18 Etappen spielte das Wetter mit, auch wenn es bei 40°C in der Sonne nicht immer angenehm zu Laufen war. Am letzten Tag (5. September) schlug das Wetter um, sodass der Veranstalter entschied, die Strecke zu ändern. Die letzte Etappe liefen die Deutschlandläufer nicht wie geplant auf die Zugspitze, sondern vom Skistadion in Garmisch-Partenkirchen zur Reintalangerhütte und zurück. Schade, aber verständlich.

Frank Reichl beim Zieleinlauf

Der LV Läufer konnte den Deutschlandlauf heuer ein zweites Mal bezwingen und gehörte somit zu den 50 Prozent (21 der gestarteten 42 Läufer/-innen), die das Ziel erreicht haben. Dies zeigt einmal mehr, dass dieser Lauf zu den anspruchsvollsten auf der Welt gehört. Allen Läufern gehört größter Respekt! Frank Reichl konnte diese Mammutstrecke, die 60 km länger als 2017 war, diesmal mit über 30 Stunden weniger absolvieren. Zu dem Spaß, den Frank Reichl in diesen intensiven Laufwochen hatte, kam auch noch eine bemerkenswerte Platzierung. Er erreichte das Ziel als Gesamt-Sechster und Altersklassen-Erster. Zusätzlich ist er einer der jüngsten "Doppelfinisher" bei diesem Lauf.
Seit dem Ende des Deutschlandlaufs erholt sich Frank Reichl von den Anstrengungen. Dabei denkt der Läufer vom LV Deggendorf zurück an die vielen Eindrücke von der Strecke, der Landschaft und den zahlreichen menschlichen Kontakten, die er bei diesem unvergesslichen Erlebnis gemacht hat.

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