Jahresabschlussfeier der LV-Nordic Walker

von Walter Körner

Besuch der Ausstellungen der NaturparkWelten im Grenzbahnhof Bayer. Eisenstein

Johannes Matt vom Naturpark Bayerischer Wald weißt die LVler am Relief ein

In diesem Jahr hat sich die Nordic Walking-Gruppe des Laufvereins einen besonderen Ort für ihren Jahresabschluss ausgesucht, den 2017 zum schönsten Tourismusbahnhof gewählten Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein.
Am Freitag, 28.12.2018 traf sich die 22köpfige LV-Gruppe kurz nach 09.00 Uhr auf dem Bahnhof in Deggendorf und erreichte nach gut einer Stunde mit der Waldbahn den Grenzbahnhof. Dort wurde sie bereits von Naturparkmitarbeiter Johannes Matt, der zugleich Gebietsbetreuer für die gesamte Arberregion ist, erwartet. Er begrüßte die LVler am Relief des Bayerisch-Böhmischen Infozentrums, das sich im Grenzraum des Bahnhofes befindet, gab ihnen Informationen über den Natur- und Nationalpark Bayerischer Wald, sowie den Nationalpark Šumava (Böhmerwald).

Interessantes erfuhr man bei der Ausstellung „König Arber“

Danach führte Matt die NoWa-Gruppe in die NaturparkWelten auf fünf verschiedene Ausstellungsebenen, die den Naturpark informativ und eindrucksvoll veranschaulichen: Europäisches Fledermauszentrum, Ausstellung "König Arber", Ostbayerisches Skimuseum, Ausstellung "Höchste Eisenbahn" und Modelleisenbahnwelt. Außerdem gibt es noch eine Ausstellung "Grenze und Kalter Krieg", die über die Entwicklungen an der Grenze während der Zeit des "Eisernen Vorhangs" informiert.
In der Ausstellung zum „König Arber“ im Erdgeschoss erfuhr die Gruppe mehr über den höchsten Berg des Bayerischen Waldes, seine Geologie, das Klima, die Vegetation sowie die Tier- und Pflanzenwelt.
Im Europäischen Fledermauszentrum im Untergeschoss der NaturparkWelten erlebten die Teilnehmer die geheimnisvolle Welt der „Kleinen Schatten in der Nacht“. Sie bekamen vielfältige Informationen über die Erforschung der Fledermäuse früher und heute, die Echoortung, die Flugtechnik und hörte mehr über ihr Nahrungsspektrum.

Faszinierend ist das maßstabsgetreue Modell des Grenzbahnhofs Bayer. Eisenstein

Im 1. Obergeschoß erwartete die Deggendorfer das Skimuseum mit der mehr als 150jährigen Geschichte des Skilaufes im Bayerischen Wald. Dabei konnten sie die Entwicklung der Skisportarten und der Ausrüstung von den Anfängen bis zur heutigen Skitechnik nachvollziehen.
Außerdem probierte man den vorhandenen Skisimulator aus, auf dem man in die Rolle eines Rennläufers schlüpfen und seine Geschicklichkeit testen konnte.
Im 2. Obergeschoss erlebte die Gruppe hautnah die Geschichte des Eisenbahnbaus der kürzesten Bahnverbindung von München nach Prag, in den Jahren 1872 bis 1877. Das Bahnzeitalter brachte enorme Umwälzungen und Veränderungen für den Bayerischen Wald.
Im Dachgeschoß der NaturparkWelten bewunderte man noch eine 260 m² große Modelleisenbahn, die sich im Aufbau befindet. Etwa 60 % der Anlage sind bereits fertig. Nachgebaut wird das „Grüne Dach Europas“, im Maßstab 1:87. Sie wird nach Fertigstellung die größte Modelleisenbahnwelt in Ostbayern sein.

Die Skigeschichte im Bayerischen Wald wird im Skimuseum super dargestellt

Nachdem alle gestärkt waren, gab es eine Mundart-Weihnachtsgeschichte von Walter Körner, bevor er als NoWa-Verantwortlicher einen Rückblick (mit Bildern) auf die Aktivitäten der Gruppe 2018 gab. Er konnte u. a. positiv feststellen, dass das NoWa-Training kein einziges Mal ausgefallen ist und an einem Mittwoch sogar 27 Personen teilgenommen haben. Mehrere Schneeschuhtouren, Wanderungen, Teilnahme an Veranstaltungen in Písek und Mietraching, sowie eine Stadtführung in Deggendorf zeigten, wie aktiv die Gruppe war.
Nach einer Kaffeepause blickte man noch auf das Jahr 2019. Neben den wöchentlichen Mittwoch-Trainingstreffs gibt es im neuen Jahr auch schon wieder feste Termine: 23.-25.Mai Trainingslager im Hotel Ahornhof in Lindberg, 31. August Büchelstein-NoWa in Grattersdorf (mit Vereinsmeisterschaft) und 18.-20. Oktober Lauf "Rund um America" in Písek. Außerdem wird man die eine oder andere
LV-Veranstaltung als Helfer unterstützen. Darüber hinaus hofft man auf Schnee, dass man wieder Schneeschuhtouren unternehmen kann.

Der Grenzraum "Kalter Krieg" war früher das dienstliche "Wohnzimmer" von LVler Walter Körner

Nach einer weiteren Mundartgeschichte gab es noch eine spezielle Einweisung durch Walter Körner in die Ausstellung "Grenze und Kalter Krieg". Sie zeigt schwerpunktmäßig die Grenzsicherungen an der niederbayerischen Grenze zwischen Dreisessel und Osser in der Zeit zwischen 1953 und 1989, einerseits anhand eines Geländereliefs des v. g. Bereichs mit entsprechenden Luftaufnahmen von Kompanien der tschechischen Grenzwache (PS = "Pohraniční stráž") und andererseits mit einem detailierten Modell der tschechischen Sperranlagen. Darüber hinaus trägt eine Schaufensterpuppe die Uniform der PS und eine weitere die ehemalige BGS-Uniform. Außerdem liegen weitere Ausrüstungsgegenstände der tschechischen Grenzwache zur Betrachtung auf. Der Ausstellungsraum im Bahnhof Bayerisch Eisenstein war bis vor einigen Jahren noch der Grenzinformationsraum der BGS- bzw. Bundespolizeiabteilung Deggendorf und gehörte zum Verantwortungsbereich von Walter Körner bis zu seiner Pensionierung 2010. Er war maßgeblich am Aufbau des Raumes beim BGS beteiligt und auch die Luftaufnahmen, die über dem Grenzlief im Ausstellungsraum "Kalter Krieg" im Grenzbahnhof hängen, hat Walter Körner bei Grenzüberwachungsflügen mit Hubschrauber selbst fotografiert.
Mit vielen neuen Informationen verließ die NoWa-Gruppe den Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein am späten Nachmittag wieder mit der Waldbahn und kam nach eine Stunde wohlbehalten in Deggendorf an.

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