Nordic Walker des LV bei Veranstaltung in Písek

von Walter Körner

Neben sportlicher Betätigung auch interessantes Besichtigungsprogramm absolviert

Die NoWa-Gruppe des LV in Písek.

Am 20. Oktober 2018 fand im südböhmischen Písek, der Partnerstadt Deggendorfs, traditionell der Waldlauf "Kolem Ameriky" ("Rund um Amerika") statt. Er wurde in diesem Jahr bereits zum 93.mal durchgeführt und ist einer der ältesten Läufe in Tschechien überhaupt. Mit dabei als Teilnehmer war erneut ein Teil der Nordic Walking-Gruppe des Laufvereins unter der Leitung von Walter Körner. Seit vielen Jahren nimmt man gerne an der Veranstaltung teil, die immer der Partnerverein des LV, Atletika Písek, veranstaltet.

Die sportliche Betätigung in Písek war aber, wie immer bei den Ausflügen der LV-Nordic Walking-Gruppe, eingerahmt in ein kulturelles Programm. Walter Körner hatte bei der Anfahrt am 19. Oktober einen Besuch der Ortschaft Dobrá Voda (Gutwasser) mit seiner Kirche, die dem heiligen Gunther geweiht ist und der Bergsynagoge in Hartmanice (Hartmanitz), der einzigen rekonstruierten Synagoge im Böhmerwald, vorgesehen, sowie bei der Rückfahrt am 21. Oktober eine deutsche Führung in der Hrad Rabí (Burg Rabi), einer der ältesten Festungsanlagen Tschechiens, angemeldet.

Der wunderschöne Glasaltar in der Guntherkirche in Dobrá Voda (Gutwasser)

Sehr angetan war man bereits in der Kirche in Dobrá Voda, wo man vieles vom Heiligen Gunther und seinem Wirken erfuhr. Die Deggendorfer haben ja auch Bezug zu Gunther durch die Tatsache, dass er als gewöhnlicher Laien-Bruder in die Benediktiner Abtei Niederaltaich eintrat und wenige Jahre später als Einsiedler zunächst auf dem Ranzingerberg bei Lalling lebte und danach in Rinchnach ein Kloster gründete. Die Zeit bis zu seinem Lebensende verbrachte er dann als Einsiedler in einer Klause in der Nähe der heutigen Ortschaft Dobrá Voda. Die Guntherkirche wird seit einigen Jahren von einem sehr schönen Glasaltar geschmückt, bestehend aus vierzehn Glasskulpturen mit der Kreuzweg-Thematik sowie einer lebensgroßen Statue des Hl. Gunther. Dabei handelt es sich um Unikate, die von einer ortsansässigen Glaskünstlerin stammen.

Die Synagoge in Hartmanice ist seit 2006 als Museum zu besichtigen

Nach wenigen Kilometern erreichte die Gruppe den Ort Hartmanice, wo man die Synagoge besichtigte, die 2006 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden ist. Das Gebäude ist nach sieben Jahrzehnten des Verfalls durch den Bürgerverein "Gedenkstätte Hartmanitz" gerettet worden und stellt ein Denkmal dar, das u. a. das tschechisch-deutsch-jüdische Zusammenleben im Böhmerwald zeigt. Interessant sind auch ausgestellte Paare von Fotografien gleicher Ortschaften, wie sie vor bzw. nach Grenzöffnung ausgesehen haben.

Gegen 18.00 Uhr kamen die LVler in ihrer Unterkunft, dem Interhotel America in Písek an.
Der Start am Samstag früh erfolgte für die Nordic Walker um 08.50 Uhr direkt vor dem Hotel. Die Streckenlänge umfasste 6 km und war ganz anspruchsvoll.

Doppelsieg für die Nordic Walker des LV durch Cornelia Kiener/Walter Krammer und Ingrid Wastl/Walter Körner

Die Deggendorfer zeigten sich dabei in guter Form und konnten mit Walter Krammer und Walter Körner, sowie Cornelia Kiener und Ingrid Wastl in der Herren- und Damenkategorie je einen Doppelsieg feiern. Gemeinsam ins Ziel kam das LV-Quartett Gabi Achatz, Christine Riegel, Franz Söldenwagner und Heinz Burkhart, das die Route auch bravourös meisterte. Olga Baumgärtner und Karlheinz Esterl nahmen am Lauf teil, der gegen Mittag gestartet wurde. Olga belegte dabei auf ihrer 3,3 km langen Strecke Platz 4 in der W55 und Karlheinz landete auf Rang 11 über 4,9 km in der M50.

Nachmittags spazierte die Gruppe mit ihrem langjährigen Bekannten Jaroslav Pospisil in die Stadt zu einer Brauereiführung durch die neue (und einzige) Brauerei von Písek und abends traf man sich zum gemeinsamen Abendessen im bereits bekannten Lokal "U Rainerů".

Interessant war die Führung in der Burg Rabi, die ein Areal von 1 ha umfasst

Bei der Rückfahrt am 21. Oktober besichtigten die Deggendorfer die spätgotische Burgruine Rabi und hörte bei einer Führung viel Wissenswertes über die alte Festung. Der Kern der Burg entstand bereits Anfang des 13. Jahrhunderts und diente wegen ihrer günstigen Lage zum Schutze des Handelsweges zwischen Sušice (Schüttenhofen) und Horaždovice (Horaschdowitz). 1978 wurde die Burg zum nationalen Kulturdenkmal erklärt.

Nach einem Kaffeestopp in Železna Ruda erreichte die LV-Gruppe nachmittags wieder Deggendorf mit neuen Eindrücken und vielen interessanten Informationen.

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